August 30, 2010



Von Zeit zu Zeit

Wie Schwären beflecken Gewitterwolken die Nacht.
Erbarmungslose Hitze zwischen den Betttüchern.
Da steigt Böses hoch. Alles Verdrängte. Angst vor Krankheit. Dem Sterben.
Auch ein Wundern, was an Traurigkeiten überlebt wurde im Lauf der Zeit.
Scham, Dummheit, Hilflosigkeit.
Alles überlebt.
Begangene Gemeinheiten. Und Sehnsucht, mit dem heutigen Wissen zurückzugehen.
Vielleicht.

Der Himmel ist gänzlich verkommen zur Finsternis.
Schweißnasses Warten. Ein bisschen Weinen über vieles, auch über das erzwungene Wachen.
Und dann die Trompete.
Heisere Töne aus einem Fenster irgendwo.
Die Klänge des schlaflosen Musikers fluten die Straße.
Sie klettern über Mauern, umarmen: Time after time.

Die Wolken platzen, es regnet.


(c) ELsa Rieger
Foto: Unbekannt

9 comments:

Rachel said...

Liebe Elsa,

dieser Text macht mich sprachlos, (und das kommt selten vor;-)))
Er muss einfach innerlich wirken, ohne Worte, nur wirken...

lieb, Rachel

Elsa Rieger said...

Liebe Rachel,

ich freu mich narrisch, dass dir der Text zusagt, ich war mir nicht sicher, ob er ankommen würde.

Hab vielen Dank!
ELsa

syntaxia said...

Ob er ankommt der Text? Aber wie, liebe ELsa!!
Mit sehr viel Gefühl berührt er!
Und hinterlässt auch noch einen Ohrwurm...

..grüßt dich Monika herzlich

Elsa Rieger said...

Liebe Monika,

du bist lieb, ich bin froh, herzlichen Dank!

Ja, die Cindy Lauper, gell?

Liebe Grüße
ELsa

Anna-Lena said...

Wunderbar, liebe Elsa. Dein Text berührt mich sehr.

Ich wünsche dir einen sonnigen Septemberanfang,

Anna-Lena

Elsa Rieger said...

Hab vielen Dank, liebe Anna-Lena!

Mein September wird sicher sonnig, weil ich ab Samstag für 3 Wochen auf Kreta bin!

Liebe Grüße dir,
ELsa

Rachel said...

Elsa, ab Samstag bist du weeeg???

Aber Urlaub ist sicher auch für dich nötig. Glaubs, ich vergess dich nicht!!!!!!!!!
Und bring uns gaaaaanz viele Wort- und Gedanken-Eindrücke mit, ja?

Doch bis Samstag ist noch ein wenig Zeit, lächel...

trotzdem drück ich dich lieb

herzlich, Rachel

Anonymous said...

vor diesen Gedanken, die du uns in toller Form vermittelst, ist keiner verschont.
Mit dem Verklingen der Trompete alles loslassen, wissend, das jeder Mensch in diesem dualen Feld des Lebens alles durchmacht, der eine mehr und der andere weniger.
Ich habe mich dazu erzogen, aus Angstfeldern so weit wie möglich auszusteigen. :-)

Liebe Grüße
Barbara

Elsa Rieger said...

Liebe Rachel, ja, wir lesen uns sicher noch bis zum Samstag! Ich verspreche, viel mitzubringen, das fließt ja dann wie von selbst, wenn ich ein bisschen Freiheit vom Alltag erlebe!

Liebe Barbara, Danke für den schönen, bedachtsamen Kommentar, der mich sehr freut. Ich habe auch meine Tricks, aus derlei Zuständen rauszukommen, früher konnte ich das nicht so gut.

Liebe Grüße euch,
ELsa

Dieser Blog wird durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach archiviert.

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