November 15, 2015

Kriegsgeschrei



Achtung vor dem anderen haben
jeden leben lassen
Denken können – Schöpfergaben
Der Mensch will lieber hassen!

Bäche aus Blut benetzen die Städte
Kriegsgeschrei erstickt das Fleh’n
Der Folterer raucht eine Zigarette
kann das Brechen der Augen seh’n

Besiegt, besetzt, verbrannt
Der Teufel hat die Seelen verschlungen
Hunger tötet den Rest im Land
Die Stimme Gottes ist verklungen

Dieser Gott – in jeder Sprache bekannt
plädiert für die umfassende Liebe
dem Menschen ist das unbekannt
Er folgt weiterhin seinem Triebe

Schlag auf Schlag und Zug um Zug
Terror, Flucht und Tod
wann kommt dieser Gott und sagt: Genug!
beendet die Weltennot?

ELsa Rieger

9 comments:

isabella kramer - veredit said...

Stark ist das, liebe ELsie!! uNd eine mehr gute Frage.

Ich umarme dich in aller Liebe.
isabella

Elsa Rieger said...

Umarmung in Liebe zurück, meine Isabella!

ELsie

Silbia said...

Wenn es einen gäbe, wäre es dann nicht schon lange genug?!
Das frage ich mich schon länger so,
doch wird immer noch etwas draufgesetzt und entsetzt!

Liebe Grüße,
Silbia

Elsa Rieger said...

Ja, liebe Silbia, es wäre schon seit ... ewig genug.

Herzlich grüßt dich ELsa

Michael Hermann said...

Eine tolle Stimme, liebe Elsa - denn Gott ist eigentlich in uns.
... nur leider nicht überall.
Liebe Grüße,
Michael

Anonymous said...

Da treffen wir uns wieder, bin in der Zwischenzeit über viele Wege gegangen, freue mich.
Ein starker Text über die Barbarei in Paris und der Frage nach Gott...

Elsa Rieger said...

Lieber Michael, vielen Dank und ja, wenn ER wo ist, dann in uns. ER steht für die Liebe in uns.

Lieber Ernst, nun man driftet auseinander und begegnet sich doch wieder... vielen Dank für deine Beachtung.

Herzlich euch, Elsa

Dein Einer said...

Meiner Dichter-Schwester,
hier ein Zitat aus dem Buch "Fische haben keine Beine", dem isländischen Autor Jón Kalman Stefánsson:

< Manche haben behauptet, das Gedicht sei anderen Kunstformen überlegen, und zwar in allem, an Tiefe, mitreißender Kraft, Schmerz, Schönheit und auch Unbehagen, seiner Natur nach stehe das Gedicht der Musik näher als der Sprache. Früher hat man das Gedicht die Sprache des Herzens oder des Blutes genannt oder es gar als die verlorene Sprache der Götter bezeichnet... Der Dichter hatte etliche originale Gedichtbände herausgegeben ... und mit allen hatte er natürlich Verluste gemacht. Ich werde glücklich, sagte er manchmal, wenn ich Geld dabei verliere, Weisheit und Schönheit, Schmerz und Liebe zu publizieren. Das sind schöne Worte aus dem Mund eines Verlegers, und sie sind richtig, obwohl keiner davon leben kann, nur mit Verlust zu publizieren.
Es ist also nichts so bedeutend wie die Poesie, ja, ja, das mag an sich so sein, aber da im Schneefall, in den Verwehungen, in den Gedanken und Träumen der Engel, da dröhnt dieses Gedicht in seinem Schädel, übertönt manchmal sogar die breite und tiefe Musik Bachs; immer wieder wird ihre Stimme laut, das Gedicht aufsagend, murmelnd, laut, heftig, ... >

In Liebe Dein Einer

Elsa Rieger said...

Geliebtes BruderHerz,

Ja, ja, ja! Eine treffliche Beschreibung der Poesie, hab vielen Dank dafür!

Wie sehen und bald,
In Liebe, Deine Schwester

Dieser Blog wird durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach archiviert.

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