22. Oktober 2009



Pour le Mérite
1917


Held will ich sein –

ungestümer Student
dein Abschiedskuss
so flüchtig – so vorwärts
gerichtet dein Blick

meine Haut grau vom
Kohledampf und dem Jubel

als sie später klopften
die Schachtel mit Feldpost
samt schmucker Soldatenkappe
den Orden: Liebe gab ich für Ehre

mein Unterrock getränkt
mit deinem Blut – verdorre ich
eine goldbraune Locke in der Hand


by ELsa ( aus: 10x10 = 100 )

11 Kommentare:

petros hat gesagt…

Es ist gut, dass auch dieses Gedicht die Öffentlichkeit in einem Buch findet!
Gruß
Petros

Elsa Rieger hat gesagt…

Vielen Dank Petros!

LG
ELsa

Anonym hat gesagt…

Sehr eindrücklich geschrieben, liebe Elsa, weckt Assoziationen.

Elsa Rieger hat gesagt…

Freut mich, Barbara, danke!

Volker hat gesagt…

Hat mich sehr bewegt! Brauche Zeit um es zu begreifen -- oder raum ??

Elsa Rieger hat gesagt…

Vielen Dank, Volker!

Ich habe mich hier und in dem Gedicht "ins stammbuch" mit den Erinnerungen meiner Großmutter auseinandergesetzt.

Liebe Grüße
ELsa

Anna-Lena hat gesagt…

Und deshalb ist es so wichtig, dass unsere Geschichte nicht vergessen wird. Noch heute prägt sie unser Leben.
Beklemmende Zeilen, doch sehr ausdrucksstark.
Hab eine gute Nacht,
liebe Elsa

Elsa Rieger hat gesagt…

Ja, sie prägt uns heute noch, Kriege werden nicht so leicht weggesteckt.

Danke liebe Anna-Lena!

Schönes Wochenende dir,
ELsa

Helmut Maier hat gesagt…

Warum hören solche perversen Heldenträume nicht auf?

Liebe Grüße
Helmut

Helmut Maier hat gesagt…

Jubel und Ehre - schließlich in einer Schachtel verfangen, Blut des Lebens und des Sterbens vermischt.
Wie oft noch soll die Menschheit so etwas dulden?

Liebe Grüße
Helmut

Elsa Rieger hat gesagt…

Lieber helmut,

danke für deine Komm. Wie lange?

Ich fürchte, solange es uns gibt.

Wir lernen irgendwie nicht dazu....

Liebe Grüße
Elsa

Dieser Blog wird durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach archiviert.

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