28. März 2007



blumenbekränzt

seit ophelia sang
im norden stürmen winde – trübe
wasserweite streut salz
in traurige blicke

seit ophelia ertrank
am horizont gebrochene sonne - drängt
bitteren nachgeschmack in verse
und wir atmen schlick der ebbe


(c)ELsa & @miro blogspot

Bild: (c) Virginia Madsen

7 Kommentare:

Миррослав Б Душанић hat gesagt…

Und wenn sich jemand fragt warum?

...in Ausbruchsversuchen gedichtet
und unbehaust an Grenzen gestoßen...


@miro

Elsa Rieger hat gesagt…

Und wenn sich jemand
fragt warum?

so ist zu sagen - sie starb an der sehnsucht nach liebe

ELsa

LitTalk hat gesagt…

Liebe Elsa,

ein interessantes Gedicht. Im Vergleich mit Georg Heyms Ophelia wird auch in deinem Gedicht eine andere Welt geschildert. Dies als das "Gleiche". Bei Heym ist es eine nicht reale Welt, die nicht der Beobachtung entstammt; in Deinem Gedicht sehe ich vor mir eine (reale) Welt, die sich aus Gram über Ophelias Tod selbst verändert.

Traurigkeit herrscht auch in der Natur bei Georg Heym: "... und eine Weide weint / Das Laub auf sie und ihre Stumme Qual.", jedoch - durchdringt die Gram und die Qual über Ophelias Tod in Heyms Gedicht nicht die ganze Natur. (wie schon zuvor angedeutet)

Vielleicht ein interessanter Vergleich.

Beste Grüße
Tasso J.M.

Elsa Rieger hat gesagt…

Lieber Tasso,

Zunächst, das Gedicht ist ein Gemeinschaftsgedicht von Miro und mir, vielleicht hast du das überlesen. Das Gedicht von Heyms kannte ich nicht, danke für den interessanten Hinweis.

Vielen Dank für deine Gedanken dazu, das freut mich nun doch sehr.

Sehr lieben Gruß
ELsa

LitTalk hat gesagt…

Liebe Elsa,

dass es ein Gemeinschaftsgedicht ist, habe ich übersehen, also gilt meine Kritik für Euch Beide. Sehr gut gelungen!

Heyms Ophelia ist ein klassisches - und vor allem bedeutendes - Gedicht des französischen Früh-Expressionismus:

Im Har ein Nest von jungen Wasserratten,
Und die beringten Hände auf der Flut
Wie Flossen, also treibt sie durch den Schatten
Der großen Urwalds, der im Wasser ruht.

...(usw.)

Beste Grüße
auch an Miro
Tasso J.M.

LitTalk hat gesagt…

Liebe Elsa,

der "Wasserleichen-Mythos" geht ja auf den französischen Früh-Expressionismus u.a. Rimbauds zurück. Hier eine Seite, wo Du Näheres nachlesen kannst:

www.erlangerliste.de/express/expres3.html#2

Beste Grüße
Tasso J.M.

Elsa Rieger hat gesagt…

Lieber Tasso,

Ich weiß, du hast es nur übersehen, deswegen wollte ich dich darauf aufmerksam machen.
Miro lasse ich gern grüßen.

Heyms Ophelia:
Ohja, das ist Expressionismus pur, wie gleich die 1. Str. zeigt. Ich werde es mir zu Gemüte führen.

Vielen Dank noch einmal
und herzliche Grüße,
ELsa

Dieser Blog wird durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach archiviert.

Lesbares - Sichtbares

Follower

Über mich

Blog-Archiv