1. Februar 2010



trinkst duwieder und wieder
verschwimmt die nacht
im schnaps – schein
der leselampe glimmt

– was wäre wenn –

in orangegelb ein sehnen
zittert im mundwinkel

tauchst schluchzend es unter
wie eine kleine katze

wieder und wieder

©Elsa Rieger


Sag, wie nennt dich man dort?
Nimmer!

/ – Edgar Allan Poe /

denk nur zurück – wie viele tränen vom gesicht
nährten deine zimmerpflanzen
wie sie wuchsen und wuchsen
auch in der finsternis

sieh sie an – wie sie heute dir entgegenglühen
unschuldig: gelb – orange – rosa – rot
und hilflos in ihr getöse stürzen
egal wo du bist

© by @miro


Aus dem Gemeinschaftsprojekt "Stadtlieben" von Elsa Rieger und Miroslav B. Dušanić
Bild: "Traum" von Rousseau

15 Kommentare:

Dagmar hat gesagt…

Das Bild ist sehr schön und passend.

Beide Beiträge passen gut zusammen und lassen mich irgendwie traurig zurück.

LG
Dagmar

Elsa Rieger hat gesagt…

Liebe Dagmar,

Ja, es geht ums Entlieben, sozusagen.

LG
ELsa

Dagmar hat gesagt…

Hmm, so habe ich das auch gelesen. Ist doch traurig, oder?

Elsa Rieger hat gesagt…

Ja, Dagmar, das ist eindeutig traurig. Ich hab dir eh zugestimmt.

:-)

Lieben Gruß
ELsa

Rachel hat gesagt…

Liebe Elsa,

also ihr zwei, das ist einfach riesengroße Klasse!
Ich wünschte, es wird irgendwann in einem Büchlein festgehalten FÜR IMMER!!!

dich fest umarmt, Rachel

...und danke für die Korrektur meines Schnitzers!!!

Elsa Rieger hat gesagt…

Liebe Rachel,

Ach du bist so hinreißend stürmisch!

Danke!

Und innige Umarmung zurück!

ELsa

grenzen-los-zeit-los hat gesagt…

ja-, diese Verse machen traurig, aber-, sie zeigen irgendwie auch die andere Seite, dass es trotz des "Entliebens" auch andere Gefühle (vielleicht der Hoffnung) geben kann und wird ... ich frage mich ohnehin, welches Gefühl mit stärkeren Emotionen einhergeht, das des VERLIEBENS oder das des ENTLIEBENS ...(ich denke das Zweite) liebe Grüße Ursa

Anna-Lena hat gesagt…

Schaurig-traurig-schön.
Das Ent-Lieben ist eine undankbare Aufgabe.

Liebe Grüße in deinen Tag,
liebe Elsa,

Anna-Lena

Elsa Rieger hat gesagt…

Liebe Ursa, liebe Anna-Lena,

Sich Entlieben m ü s s e n ist wohl das Schlimmste!
Verlieben ist ein leichtes, frohes Gefühl, aber das andere ...

Liebe erfahrene ;-) Grüße,
ELsa

Anonym hat gesagt…

Schlimme Zeiten, die gibt es -aber das Wissen darum, dass sie vergehen, lassen sie aushalten.

Liebe Grüße
Barbara

Elsa Rieger hat gesagt…

Liebe Barbara,

wenn man sehr jung ist, glaubt man ja, der Schmerz bleibt ewig, zum Glück gibt sich das mit den Jahren.

Liebe Grüße
ELsa

Elke K.-K. hat gesagt…

Und es wächst zudem die Erkenntnis: Glück bleibt auch nicht ewig...

trinkst du... Stark eingefangen. Wer thematisiert diese Form der Krisenbewältigung mit ihrem Schmerz und Selbstmitleid schon?

Und genauso großartig die Entgegnung in ihrem Bild von den farblich tosenden Zimmerpflanzen.

Ja, es wird Zeit für euer Buch...

Herzlichst, E.

Elsa Rieger hat gesagt…

Liebe Elke,

Vielen Dank dir für deine Gedanken dazu.

Liebe Grüße
ELsa

Helmut Maier hat gesagt…

Das "wieder und wieder" könnte so hoffnungsfroh sein, ist aber (wie hier) oft genauso entsetzlich.

Wenn man kann, heißt es dann: Aussteigen!

Liebe Grüße
Helmut

Elsa Rieger hat gesagt…

Lieber Helmut,

So ist es, wieder und wieder impliziert was Schöneres, eigentlich.

hab lieben Dank!

LG
ELsa

Dieser Blog wird durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach archiviert.

Lesbares - Sichtbares

Follower

Über mich

Blog-Archiv