27. Juni 2010
zuerst der wind
als schraffiere
ein bleistift das hitzeblau
bis sich graphit im zeitraffer
an dachkanten ballt
das wallt und grollt und tobt
wie ich
reißt den oleander mir
in fetzen taumeln
plastiksäckchen durch blitzluft
angeschossnen tauben gleich
liegt auch das hochzeitskleid
im schrank verbraucht
am boden
und der süd
ja der süd schmeckt nach
wüste nächte ersticken träume
geboren irgendwann
im rosenrot flammt die letzte
sonne nur mehr kulisse fürs
losbrechende grau
fensterglas knirscht
ehe der regen trommelnd
entladung einpeitscht
ich atme auf
(c) ELsa Rieger
Foto: Karlsruher Wolkenatlas
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15 Kommentare:
Hut ab!
Hab mich wieder mal deskriptivistisch versuche, lieber Miro, bin aber nicht sicher, ob ich nicht noch dran arbeiten werde.
Danke!
Liebe Elsa,
ein Innen und Außen - ein zeitgleiches Gewitter, welches allemal Aufatmen lässt - dich und anderes...
GENIAL!!!
herzlichst, Rachel
Das hat Spannung!
Deine Vergleiche sind köstlich..
..grüßt dich Monika (die auch sehr toben kann ;-) )
Liebe Rachel, liebe Monika,
vielen Dank, dass ihr das Toben ds Gewitters mögt und versteht.
Liebe Grüße
ELsa
Very nice!
Natur,Körper, Geist und Seele,Gewitter sind wichtg für die Reinigung
LG
Karl
Liebe Elsa,
ich finde diesen Text ebenfalls sehr spannend, aber in sich noch nicht ganz konsistent. Du schreibst w. o. dass du evtl noch überarbeiten möchtest, deswegen gestatte ich mir 2 Hinweise: Das "das" zu Beginn der zweiten Strohpe vermittelt einen Bezug auf das Sichtbare, welches in der ersten eindrücklich beschrieben wird, arbeitet dann aber mit Auditivem ...?
Die Idee mit dem Hochzeitskleid ist sehr hübsch, aber mir nicht im Text genügend verankert, warum sollte Lyrich gerade jetzt wo es vom Unwetter in Bann gezogen wird ins Kasterl schauen?, das frage ich mich. Du verstehst hoffentlich, wie ichs meine, denn natürlich kannst du das behaupten, aber der Leser muss es verdauen ;-)
Liebe frühmogendliche Grüße an meinem freien Montag
Gerda
Dear Phivos, lieber Karl,
Vielen Dank für eure Kommentare!
Liebe Gerda,
Schön, dass du dich mit dem Text befasst, da freu ich mich.
2 Hinweise: Das "das" zu Beginn der zweiten Strohpe vermittelt einen Bezug auf das Sichtbare, welches in der ersten eindrücklich beschrieben wird, arbeitet dann aber mit Auditivem ...?
Meinst du, ein "es" wäre dann angebrachter?
Die Idee mit dem Hochzeitskleid ist sehr hübsch, aber mir nicht im Text genügend verankert, warum sollte Lyrich gerade jetzt wo es vom Unwetter in Bann gezogen wird ins Kasterl schauen?, das frage ich mich
Hm... also davon mag ich mich ja ungern trennen. Das LI setzt einen Vergleich, aber nur gedanklich, es schaut natürlich nicht ins Kastel, weiß aber, dass das Kleid dort am Boden liegt wie eine totgeschossene weiße Taube, nachdem es vom Haken "getaumelt" ist. Hast du eine Idee dazu?
Liebe Grüße
ELsa
Ein eindrückliches Gedicht. Man schmeckt und riecht und fühlt...
Gruß
Petros
Vielen Dank, Petros!
Übrigens, ich kann leider immer noch keine Komms. in deinem neuen Blog absetzen.
Liebe Grüße
ELsa
Hallo Liebe,
was schreibst Du für spannende Geschichten!
Ich wartete mit Dir in der regenschwangeren Luft, kann sie förmlich riechen und weiß, wie es sich - danach -anfühlt.
Ganz liebe Grüße
Barbara
Liebe Barbara,
freut mich sehr, dass es spannend ist. Hab selbst keine Ahnung, wie ich auf sowas komme, da fliegen mich Worte an, die ich dann unbedingt verdichten muss.
Lieben Dankesgruß
ELsa
mach weiter so! :-)
Liebe Grüße in den Mittwoch von
Barbara
Danke, liebe Barbara, ich kann eh nicht anders.
Liebe Gerda, ich möchte dir an dieser Stelle noch herzlich danken für den Mailaustausch zu meinem Text!
Liebe Mo, auch dir vielen Dank für deine Kommentare andernorts!
Ihr habt mir sehr geholfen, das Gedicht genauer zu machen!
Liebe Grüße
ELsa
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