Kontemplation
Schützend umarmt uns der Kosmos. Schläft er? Wird er uns
vernichten, wenn er erwacht? Vielleicht ist er neugierig und beschert uns eine
Supernova, damit er erfährt, ob wir im Verglühen letzte wichtige Gedanken
denken, ehe unsere Hirnmasse schmilzt. Oder er wünscht, dass wir uns ein
einziges Mal in unserem Leben klar darüber werden, wie unerheblich wir sind. Teilchen
des Sternenstaubs im ewigen Kosmos.
Was ist schon ein Leben, gemessen daran. Ein
Fingerschnippen. Ein Krümmen der Kralle. Bedeutungslos für das Große, das
Ganze.
Wir erachten uns als bedeutend, weil wir Kinder zeugen und
gebären, Bäume pflanzen, Häuser bauen. Diese Tätigkeiten retten uns aus der
Angst vor der Ewigkeit, die wir nicht begreifen können.
Lieben wir, tröstet uns das über die Einsamkeit hinweg, über
das Mysterium der Unendlichkeit, das Geheimnis des Kosmos.
Staubkorn klammert sich an Staubkorn, voller scheinbarer
Wichtigkeit, um eines zu vergessen: Die eigene Nichtigkeit.
©Elsa Rieger
2 Kommentare:
Der Philosophin die liebsten Grüße.
Herzlich
Barbara
Liebe Barbara, noja, Philisophin bin ich keine, es liegt auf der Hand :-)
Liebe Dankesgrüße,
Elsa
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