23. September 2013


Die Luft ist nach etlichen Gewittern nun klar und herrlich kuehl! Wir fuhren wir nach Evanston, eine kleine Universitaetsstadt am Rande Chicagos, um meine Tante zu besuchen, der Hauptgrund, warum ich die weite Reise mache. 
Wir waren am Lake Michigan, der eigentlich so tut, als waere er ein Meer. Gross, weit, keine Ufer am Horizont, Wellen mit Schaumkronen. Der Unterschied, er besteht aus Suesswasser. Aber er hat einen Leuchturm, angeblich ist er unberechenbarer und tueckischer als Meere es sind. Daher trainiert die U.S. Navy hier ihre Kadetten. Heller Sandstrand, weich wie Puderzucker – waere das Wetter etwas waermer, koennte ich schwimmen. (Foto folgt)
Die extremen Wetterwechsel sind typisch fuer Chicago, interessant.
Entschaedigt hat mich der Blick auf Efeu bewachsene Maerchenhaeuser. Dort wuerde ich sofort wohnen wollen.

Freitag war ein bisschen Bummeln und Sightseeing angesagt. Die Bauweise dieser Stadt ist etwas Besonderes, ich erwaehnte es schon. Unglaublich gruen, ueberall Alleen, sehr sympathisch altmodisch die Haeuser.

 
Samstag suchte ich "MAC" auf, eine Kosmetikkette, die es bei uns in Wien nicht gibt, und die meinen Lieblingslippenstift fuehrt. Er heisst Viva Glam und der Erloes wird der AIDS-Hilfe gespendet. Er ist sauteuer aber richtig schoen. Ich brauchte ihn, weil wir abends am Lincoln Square in der beruehmten Old Town School of Folk Music ein Konzert besuchten. Davor waren wir zum Dinner in einem typischen amerikanischen Restaurant und speisten exzellenten Fisch.


In diesen Brunnen vor dem Restaurant haben meine Cousine Esther, ihr Mann Luke und ich Glueckspennys ueber die linke Schulter ins Wasser geworfen. Mal sehen, ob das Wirkung hat.

Das Konzert war eindrucksvoll. 2 Singer-Songwriter, starke junge Frauen, jede auf ihre Art schoen und vor allem gut. Den ersten Auftritt bestritt Rachel Ries aus South Dakota.   Sie schreibt und singt wunderbare Texte in sproeden und doch zaertlichen Kompositionen und erinnerte mich an Farmersfrauen, weite Himmel und Weizenfelder, ihre Stimme ist stark und weich, gehemmt und aufbegehrend zugleich. Die Formation bestand aus Percussion, Gitarre und Piano. Ich haette mit gewuenscht, mein Bruder waere da gewesen, ich glaube, es haette ihm sehr gefallen.
Den zweiten Teil des Abend sang eine Inderin, Amy Saraiaya and The Outcome. War die erste Saengerin fuer mich so, wie ich mir Frauen in Amerika vorstelle, die stark und sinnlich gegen tumbe und grobe Maenner kaempfen, ist Amy, die Akkordeon spielt und eine andere, aber ebenso kraftvolle Stimme hat (sie singt von hoch bis ganz tief), ein Orkan. Umgelegt auf Film, ist sie ein Frederico Fellini-Quentin Tarantino Rausch. Explosiv, zornig, sehr ironisch und wow!
 
Auf der Heimfahrt um Mitternacht, als auf einer Hauptstrasse die Ampel auf rot stand, bemerkte ich einen schoenen jungen Afroamerikaner am Randstein sitzen, der vollgepumpt, vermutlich mit Crack, out oft order war. Das tat mir weh nach dem beglueckenden Abend. Man muss eben beide Seiten des Lebens akzeptieren.



Wird fortgesetzt...

ELsa

3 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

liebe Elsa, ich freue mich über jede Zeile von Dir. Ist diese neue Technik nicht auch ein Segen! So wissen die zu Hause gebliebenen was Du gerade machst. Ich wünsche Dir noch viele schöne Erlebnisse.

Anonym hat gesagt…

ich bin auch gern mit dir unterwegs!
habs ja noch schön, liebe!

bussi

Elsa Rieger hat gesagt…

Das freut mich, liebe Damen!

Herzlich aus der Ferne, Elsa

Dieser Blog wird durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach archiviert.

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