Friedensnobelpreis für Barack Obama
Vom Erfinden des Guten
Einst krümmte sich der fellbemantelte Mensch in seiner Höhle, hielt die Fäuste auf die Ohren, während draußen Gewitter tobte. Die Angst schüttelte ihn bei jedem Blitz. Wenn es krachte, wusste er, dass das weiße Licht vom Himmel gefallen war und Feuer gelegt hatte. Und der Mensch schluchzte ohnmächtig.
Doch sein Sohn lag neben ihm und träumte davon, welche Hitze die Flammen ausstrahlten, welches Leuchten sie in die dunkle Welt brachten.
Als er erwachsen geworden war, ging er hinaus und studierte das Verhalten des Feuers so lange, bis er es zähmen konnte. Er wusste, wie es entfacht, erhalten und gelöscht wird. Von da an nutzte der Mensch die Kraft der Elemente.
Viel später sah einer, wie schnell ein gerundeter Stein Hügel hinabrollte, und erfand das Rad, nachdem er sich viele Gedanken dazu gemacht hatte. Ähnlich erging es Herrn Singer, ehe er die Nähmaschine in Schwung gebracht hatte und dem Herrn Edison mit der Entwicklung der Glühbirne.
Sie alle träumten zunächst. Wurden belächelt oder sogar verspottet.
Barack Obama hat nun den Friedensnobelpreis 2009 für seine Träume erhalten.
Gut so!
Denn zuerst ist da immer eine Vision.
by ELsa
10. Oktober 2009
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13 Kommentare:
Danke für dieses Bild, Elsa.
Gruß
Petros
Danke für deine Zustimmung.
LG
ELsa
Liebe Elsa, die Verleihung des Friedennobelpreises an den amerikanischen Präsidenten Barack Obama halte ich für verfrüht.
Ich kann hier nicht jenen Kommentar verlinken, den ich in meinem Blog verlinkt habe. http://gerdanken.twoday.net/
Ferner frage ich mich, ob wir in Zukunft damit leben müssen, dass der Friedensnobelpreis an jemanden verliehen wurde, der einen Krieg weiterführt und über Truppenverstärkung nachdenkt ...
Ich denke du hast es in deinen zweifelsohne guten Bildern vereinfacht dargestellt, aber so geradeaus geht es in unserer Welt nicht zu.
Sehr nachdenkliche (zwiespältige)GeRdanken.
Wie sehr kann ich da der Literaturnobelpreistägerin Herta Müller zujubeln.
Liebe Abendgrüße
Gerda
Liebe Gerda,
Ich habe deinen Blogeintrag auch gelesen. Bisher konnte Obama nicht von dem, was er geplant hatte, verwirklichen, weil sich alle querlegen.
Meine Gedanken hier wurden inspiriert vom Aufmacher der heutigen Tageszeitung in Wien:
Obama erhielt den Nobelpreis für seine Träume.
Leider wird ihm das in USA nichts helfen, es wird belächelt.
Vielleicht hat er den Preis aus dem Wunsch heraus bekommen, dass seine Visionen wahr werden mögen?
Darauf ist mein Text aufgebaut. Mir ist bewusst, dass es so einfach nicht ist auf der Welt, aber träumen, das darf man. Wenn man damit aufhört, ist eh alles gelaufen. :-)
Danke für deine Gedanken, man kann durchaus zwiespältig sein (bin ich auch).
Über Herta Müller freu ich mich auch ganz besonders!
Liebe Abendgrüße
Elsa
Ja, liebe Elsa, Visionen zu haben ist wichtig, für dich für mich, für alle Menschen. Ich glaube, dass dieser Preis für den amerikanischen Präsidenten eine Verpflichtung ist, von seinen Träumen so viel wie möglich wahr werden zu lassen.
Eine schwere Last, ich hoffe er kann sie stemmen.
Liebe Nachtgrüße
Gerda
Einen Preis im Vertrauen zu geben, das hat es schon lange nicht mehr gegeben. Und ich finde das gut. Es wird Obamas Position nach innen und außen stärken, er wird an Glaubwürdigkeit mit Blick auf seine Friedenspolitik gewinnen.
Ich hätte dem Nobelpreiskomitee eine solch mutige Entscheidung nicht zugetraut.
Gruß
Petros
liebe Elsa, ich stimme deiner positiven Einstellung zu und gebe hier einmal Worte eine bekannten Schriftstellerin Nicaraguas wieder. Die Worte sind auch MEINE GEDANKEN:
"Die Träger der Träume" In allen Prophetien steht die Zerstörung der Welt geschrieben.. alle Prophetien erzählen, dass der Mensch seinen eigenen Untergang erfinden wird ... DOCH die Jahrhunderte und das sich stets erneuernde Leben haben auch ein Geschlecht der LIEBENDEN und TRÄUMER gezeugt; Männer und Frauen, die NICHT von der Zerstörung der Welt träumten, sondern vom Aufbau einer Welt der Schmetterlinge und Nachtigallen..... So haben sich auf der Welt die Träger der Träume vermehrt, wild angefeindet von den Trägern geschwätziger Prophetien des Untergangs. Getäuschte ,Romantiker, utopische Denker wurden sie genannt, es hieß, ihre Worte seien a l t und das waren sie in der Tat, denn die Erinnerung an das P A R A D I E S ist a l t im HERZEN der MENSCHEN ! Gioconda Belli (Nicaragua) aus "In der Farbe des Morgens"
ich wünsche uns allen mehr Menschen, die noch Träume und Visionen haben und versuchen, diese umzusetzen gegen alle Widerstände ... Ursa
Allein, wenn er in den inzwischen visionslosen Menschen den Traum einer Vision erweckt, hat er ihn verdient.
Liebe Grüße
Barbara
Liebe Ursa,
Vielen Dank für das Zitat. Ich schätze G. Belli auch sehr!
Und sie sagt es hier wesentlich besser als ich je könnte.
Liebe Barbara, ja!
Herzliche Grüße
ELsa
Liebe Elsa, ich denke auch, dass Obama den "Preis aus dem Wunsch heraus bekommen (hat), dass seine Visionen wahr werden mögen". Was bleibt auch sonst übrig? Dass ein Scherbenhaufen des vorhandenen Ausmaßes nur mit visionärer Kraft abgeräumt werden kann, ist mir klar.
Liebe Grüße
Helmut
Lieber Helmut,
Ja, das klappt nur mit Vision.
Wäre Obama Diktator, hätte er längst einiges verwirklichen können, dann wäre er aber nicht Obama ....
Lieben Gruß
ELsa
...und er hätte das, was uns gefällt, weder verwirklichen wollen noch können!
Eben. Das haben Diktatoren so an sich ....
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