Damals die Party
Erinnerst du dich, wie Alfred dir
bei unserer Party das Kleid hochschlug und dann die flache Hand auf deinen Hintern
klatschte?, lacht Mutter. Du knietest vor der Couch – meine Güte, hatte die
eine schreckliche Farbe, senfgelb, war aber modern – , den Oberkörper
hingelümmelt und hast irgendeinen Kerl angehimmelt, ihm gelauscht. Da kam
Alfred vorbei, übermütig, beschickert, und husch, passierte es.
Ohja, Mutter, denke ich bei mir,
Röte steigt mir ins Gesicht, jetzt erinnere ich mich. Leider.
Zu ihr sage ich:
Keine Ahnung mehr.
Später wieder zuhause, krallt mich
die Story ins Herz. Schamrot lief ich damals hinaus, sperrte mich im Bad ein,
raffte das Kleid und betrachtete im Spiegel meine Rückseite. Es sah nicht
schick aus, überhaupt nicht. Lange hockte ich am Wannenrand und heulte. Zu mir
drang Gelächter (ob es mir galt?), „Komm, gib mir deine Hand“ von den Beatles,
die zu der Zeit gerade Karriere machten, und ich wünschte mir, tot zu sein. Das
möchte ich jetzt wieder.
Nicht viel später ließen meine
Eltern sich scheiden. Mutter und Alfred heirateten, zogen weg von Wien.
Fortan ging ich nur in Levisjeans
auf Partys.
Ich erinnere mich, zum Teufel, ja!
4 Kommentare:
Kicher...jaja, für Erinnerungen ist ein guuutes Gedächtnis wichtig!
Du beweist es in einer herrlichen Geschichte, die ja eine wahre ist!!! senfgelb, ach, ich kann mich soooo gut auch erinnern, hihihihihihi...schlüpfergelb sagte man auch dazu, laaach...
Elsie, erfrischend herrlich!!!!
Knuddelige Grüße
von deiner Rachel
schlüpfergelb, wie gruselig, kannte ich garnicht. Das waren Zeiten, meine Güte, in jeder Hinsicht, was?
Knuddelgrüße retour,
ELsie
Liebe Elsa,
oh, weh, ja ich kann die Schmach deiner Protagonistin nachempfinden.
Für mich ist das auch heute nicht lustig so etwas zu lesen, wem auch immer Ähnliches gescheh. Ich glaube wir stimmen darin überein.
Alles Liebe
Gerda
Danke, liebe Gerda, ich denke auch, sowas vergisst man nie wieder!
Herzliche Grüße
ELsa
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