22. September 2014

Archäologische Sammlung





so gab es Zeiten – die schwappten vor Tränen
in übervollen Krügen, in denen Lügen
Gift verspritzen oder Ohnmacht schwimmt
dem so genannten Schicksal gegenüber
mancher von ihnen könnte platzen
und Wut nebst Rachelust ausgießen –
die möchte ich vergessen

die Galerie der tönernen Gefäße
in meinem Kopf, die nachts mich flutet
grinst über mein Bemühen:
nichts lässt sich töten, was gelebt

dem Zeug lässt sich nur widerstehen –
und das ist ausprobiert – durch die Erinnerung
an ungestümes Lachen und Lieben
denn das gabs auch
und färbte meine Krüge bunt   

(C) ELsa Rieger

2 Kommentare:

syntaxia hat gesagt…

Das gilt es wohl immer wieder zu tun, an die bunt gefärbten und an das Gute erinnern.
Ich habe eine 83jährige Patientin, sie fragt mich in jeder Therapiestunde, was ich am vorherigen Tag Schönes erlebte.
Ja, und dann frage ich sie... und sie sagt, sie muss erst überlegen. Doch dann findet sie und erzählt...
Ich werde ihr deine Zeilen einmal zeigen (sie liest gelegentlich auch bei mir), sie werden ihr gefallen.

..grüßt dich Monika herzlich

Elsa Rieger hat gesagt…

Ich nenne das Großreinemachen vor der Winterzeit. Hab Dank, liebe Monika!

herzlich grüßt dich ELsa

Dieser Blog wird durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach archiviert.

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