27. Dezember 2006

Für meinen Freund M. aus H.


exil

fremd bleibt land und die
stadt deiner wahl
– ungewollt –
birgt nichts an erinnerung

wurzellos tragen die füsse
dich durch gassen – echo
klingt hohl aus grauen
mauern und auch rennen hilft nicht

stunden am bahnhof vom heim-
reisen träumen – eine whiskyflasche im
mantelsack neben der faust

raufst dein haar tief in die nassen
augen – jemand wirft eine münze
während du versinkst im
boden bleibt fremd


heimat

komm – lass mich freund sein
ein stück wurzel in deiner fremdheit
die nur langsam näher wird

hart rollt deine zunge mutterlose
sprache – fühlst betrug in jeglichem wort
wenn es wohlgeformt die lippen

überquert – verlierst ursprung
angst zu vergessen – wer du bist

ich nehme deine hand
weg vom bahnhof – komm

by ELsa
Hörversion

2 Kommentare:

Миррослав Б Душанић hat gesagt…

Liebe Elsie,

mein Kommentar siehe bitte http://miroslavdusaniclyrik.blogspot.com/2006/12/antwort-auf-meine-exiltexte.html an!

LG
@miro

Anonym hat gesagt…

Lieber Miro,

Natürlich habe ich gleich heute, wie jeden Morgen, auch deinen Blog besucht.

Es ist mir eine große Freude und Ehre!

Danke und lieben Gruß
ELsie

Dieser Blog wird durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach archiviert.

Lesbares - Sichtbares

Follower

Über mich

Blog-Archiv