3. September 2009



Herbstflimmern

Wenn nach Tagen golden schwül
wehen lange Spinnenfäden
späte Sommernächte kühl
über Wald und Land sich legen

wehen lange Spinnenfäden
färbend zieht der Herbst herbei
über Wald und Land sich legen
Nebelschatten grau wie Blei

färbend zieht der Herbst herbei
abgeerntet Korn und Frucht
Nebelschatten grau wie Blei
und die Krähe sammelnd sucht

abgeerntet Korn und Frucht
braune Krume trocknet leer
und die Krähe sammelnd sucht
Morgenfrost im Gräsermeer

braune Krume trocknet leer
blasser Mond vergeht im Licht
Morgenfrost im Gräsermeer
eh die Sonne nochmals sticht

blasser Mond vergeht im Licht
späte Sommernächte kühl
eh die Sonne nochmals sticht
letzte Tage - golden schwül


(Gedichtform: Pantum)

by ELsa
Foto: Mathias Klingner bei pixelio.de

19 Kommentare:

Anna-Lena hat gesagt…

Wunderbar zusammengefasst, wie sich der Herbst langsam anschleicht, um den Sommer zu verdrängen.
Hab noch viele wärmende Gedanken.
Liebe Grüße in den Freitag
von Anna-Lena

Elsa Rieger hat gesagt…

Vielen lieben Dank, Anna-Lena, für deine Betrachtung und die guten Wünsche für einen goldenen Herbst!

Lieben Gruß
ELsa

petros hat gesagt…

Diese Gedichtform gefällt mir immer wieder und immer besser! Schön sind deine Zeilen!!
Ich habe noch nicht den Weg gefunden, es einmal selbst zu versuchen.

Den Zeitengang habe ich in einem einfachen erfasst.

Gruß
Petros

Elsa Rieger hat gesagt…

Lieber Petros, fein!

Ich hoffe, du probierst doch mal die Form aus, sie hat einen speziellen Drive, der deinen Gedanken gut stehen könnte.

Lieben Gruß
ELsa

syntaxia hat gesagt…

..lach.. ELsa.. klasse, was du Petros schreibst! Das unterschreibe ich gleich!

Ja, ich glaube auch, dass sich mit dieser schönen Form viel ausdrücken lässt. Du machst es uns vor!

..grüßt dich Monika herzlich

Elsa Rieger hat gesagt…

Liebe Monika :-)

Dann würde ich mich auch über ein Pantum von dir sehr freuen!

Lieben Gruß
ELsa

syntaxia hat gesagt…

Liebe ELsa,

nein, nein, so war es nicht gemeint.
Ich befürchte, dass mein Konzentrationsmangel es nicht zuließe. Wenn die Dinge nicht schnell fertig sind, reicht es nicht aus. Es liegen zu lassen und später zu bearbeiten, dazu fehlt wohl die Geduld. Daher gibt es auch von mir nur kurze Texte..

..grüßt dich Monika

Elsa Rieger hat gesagt…

Liebe Monika,

Ich weiß schon :-)

Vielleicht hast du aber irgendwann Geduld dafür.

Liebe Grüße
ELsa

Anonym hat gesagt…

Liebe Elsa, das ist Musik in meinen Ohren, Musik in meiner Seele.
Liebe Grüße
Barbara

Gerda hat gesagt…

Hey, hey, liebe Elsa, was für eine Überraschung. Nicht nur gedichtet sondern auch gereimt.
Ich halte das für sehr gelungen.

Liebe Grüße
Gerda

Unknown hat gesagt…

Liebe ELsa!

Nun hatte ich ein doppeltes Vergnügen. Zum einen habe ich ein wunderschönes Herbstgedicht gelesen, und zum anderen habe ich etwas dazugelernt, nämlich was ein Pantum ist.
Beides erfüllt mich mit Freude, und das so spät in der Nacht.
Ich danke dir dafür!

Liebe Grüße,
Ilka

LitTalk hat gesagt…

Es herbstelt, und das nicht nur in der Natur, sondern auch im fiktiven Blätterwald des World-Wide-WeB. Aber man liest sie jedes Jahr gern aufs Neue, die Herbstgedichte, besonders wenn diese so gut gelungen sind dieses mit seinen so bildhaften Impressionen.

Liebe Grüße
tjm.

Elsa Rieger hat gesagt…

Ganz herzlichen Dank für die vielen wohlgesonnenen Kommentare, damit habe ich nicht gerechnet.

Reimgedichte werden ja oftmals misstrauisch angesehen, umso mehr freu ich mich!

Liebe Grüße
ELsa

Dagmar hat gesagt…

Die Herbststimmung hast du, liebe Elsa, wieder super eingefangen! Man kann sie fühlen, sehen und mit deiner wunderbaren Stimme hören. Danke!

Dagmar

Elsa Rieger hat gesagt…

Liebe Dagmar,

ich danke dir! Ich werde es erst vertonen, aber wenn du jetzt schon hörst, freut es mich.

Lieben Gruß
ELsa

Dagmar hat gesagt…

Liebe Elsa,

da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt.

Ich meinte ich habe beim lesen eine Vorstellung wie du das Gedicht lesen könntest. Besser so?

Liebe Grüße

Elsa Rieger hat gesagt…

Liebe dagmar,

nein, ich hab dich richtig verstanden und MICH vielleicht schlecht ausgedrückt. Ich meinte es so, dass du meine Stimme dir gleich dazudenken konntest, während du es gelesen hast :-)

Das brachte mich auch die Idee, dass ich es vertonen könnte.

Liebe Grüße
ELsa

Angelika Demel hat gesagt…

Ich erinnerte mich an mein gedicht sommerherbstig.
ein gedicht für meinen vater, aber doch dem deinen ähnlich obschon völlig anders.
schönes herbststück, liebe elsa
lg angelika

Elsa Rieger hat gesagt…

Herzlichen Dank, liebe Angelika.

Dieser Sommer-Herbstübergang beschäftigt uns wohl alle irgendwann aus verschiedenen Anlässen.

Liebe Grüße
ELsa

Dieser Blog wird durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach archiviert.

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