Tilt IISie rennen durch die Stadt,
kaufen ein, lachen in Kaffeegärten
mit gesichtslosen Handys.
Das Wichtigste:
wer ist schöner, besser, reicher?
Busen machen lassen kostet nur
fünfhundert.
Ich zittere: Die Welt könnte untergehen.
Doch – alle tun weiter, als wäre es normal.
Rückwärts gibt es nicht. Erschöpft.
Draußen sind Regenbögen gestorben,
Gesänge verstummt. Da ist nichts mehr,
was unterwegs bestäubt.
Tilt IOftmals klein und grün gefühlt,
kein Froschkönig, nein, eher
das Nichts. Ätherwolke aufs
Gesicht gedrückt, allem fern,
was sie Leben nennen.
Sie, die herumgehen durch die Stadt,
einkaufen, in Kaffeegärten lachen.
Klein, grün und unsichtbar gefühlt,
hinauslaufen, wo Parforcejagd ist:
wer ist schöner, besser, reicher?
Zurückkehren. Erschöpft und zitternd.
Die Welt könnte untergehen.
Doch alle tun weiter. Als wäre es normal.
Draußen sind Regenbögen gestorben,
Gesänge verstummt. Da ist nichts mehr,
was unterwegs bestäubt.
Anmerkung: Da die Meinungen zu den Versionen 1 und 2 so unterschiedlich sind,
behalte ich beide.by ELsa
Bild: Heidi Lachmann
8 Kommentare:
Die letzte Strophe birgt für mich einen ganzen Roman.
LG
Petros
Gute Idee, Petros,
da denke ich drüber nach!
LG
ELsa
dritte Strophe („subjektive Wahrnehmung und Konfrontation“)
und vierte Strophe („nüchternes Resümieren“) sehr stark...
@miro
Lieber Miro,
danke! Du meinst, 3./4. Strophe könnten allein funktionieren?
LG
ELsa
fehlt eh schon so viel :-(
aber trotzdem ein lylodäumchen hoch
Liebe lylo,
ja, erschlankt ist der Text.
Aber keine Sorge, das Fehlende wird gerade auch verarbeitet, aus 1mach 2 :-)
Lieben Gruß
ELsa
Liebe Elsa,
mir gefallen beide Versionen.Tilt 2
etwas nüchterner, Tilt 1 poetischer geschrieben. Aber beide mit der gleichen Aussage von Sinn- und Sinnlosigkeit.
Sehr treffend beschrieben.
Ich denke automatisch darüber nach, was trifft auf mich zu, was nicht.
Danke, liebe Elsa
Dagmar
Liebe Dagmar,
Das freut mich sehr!
LG
ELsa
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