18. September 2008



ELsa:

die stadt ist leer von dir – rotbraune blätter
rascheln
unter meinen schritten

verharre vor dem brunnen – jetzt
mit brettern winterlich
vermacht

ich atme noch
dein sommerkleid
küsse die noten auf

deinen lippen: guten morgen
jean harlow

wie war die nacht


dein zug geht um halbzehn
– ich werde nicht dort sein


Miro:

noch wenige stunden – ich bin da
ohne erinnerungsdruck
lege meine

täglich aufgelegte maske ab

auf dir beliebte straße deiner stadt
und endlich: guten morgen
geliebte

wie war deine name


nicht kommst du
an mir vorbei

auch wenn unser gedächtnis
– nicht anders

als ein streichholz leuchtet


by ELsa / © by @miro

Aus dem Gemeinschaftprojekt: Stadtlieben von Elsa Rieger/Miroslav Dusanic
Foto: Martin Schemm http://www.pixelio.de

9 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ganz großartige Koproduktion! Teilweise scheinen die 'Teilnehmer' des Abschiedsdramas Dinge sich selber zu sagen und nicht dem andern. Spannend ist , dass man nie genau weiß, was nun.

Elsa Rieger hat gesagt…

Danke schön, Helmut!
Ja, die beiden sagen es parallel, keiner weiß mehr vom anderen, die Kluft ist zu dem Zeitpunkt rieseig.

LG
ELsa

Миррослав Б Душанић hat gesagt…

und noch klingt es zimlich GUT

Elsa Rieger hat gesagt…

Das finde ich auch, lieber Miro!

LG
ELsa

Anonym hat gesagt…

Schon gestern wollte ich hier einen Kommentar hinschreiben, aber die beiden Gedichte sind so gut, dass mir die richtigen Worte fehlten. Ich danke Euch beiden.

Anonym hat gesagt…

Klingt ziemlich, ziemlich, ziemlich gut.
Gruß
Petros

Elsa Rieger hat gesagt…

Lieber Paul, lieber Petros,

ich freu mich sehr und hoffe, Miro freut das auch!

Danke euch,
ELsa

Миррослав Б Душанић hat gesagt…

Wenn wir nicht getrennt wären, hätte ich mich gut (und sogar sehr gut) gefühlt…

Elsa Rieger hat gesagt…

Lieber Miro,

so ist das ...

LG
ELsa

Dieser Blog wird durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach archiviert.

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