10. April 2009



Glockenschweigen

bettet vorösterlich seinen
Leib – geschunden
verhöhnt durch Jahrtausende

zum Götzen geadelt
in die Schuhe geschoben
Scheiterhaufen – Gralsuche – Kriegsgeschrei

missionarischer Indianertod
bete und arbeite
Sitzend zur Rechten

in Windeln gewickelt
ein Kind – Leichentuch auf
Golgatha

Auf Gräbern strecken
Osterglocken sich empor
goldblühend

by ELsa

Aphorismus von Petros:

Metamorphose

Geboren.
ALS MENSCH.
Gestorben.

Bleibt
die Zeit
Dazwischen


Kommentargedicht zum Thema von Helmut:

Golgatha,
du hast Täter und Opfer
gesehen,
Täter und Opfer,
zu Opfern und Tätern
geworden.
Die einen schänden
die andern;
und die andern
haben nichts gelernt
als zu schänden.


Bild: Joujou pixelio

7 Kommentare:

Petros hat gesagt…

Hallo Elsa,
ein überaus aufschlussreiches Gedicht.

Vor ein paar Tagen schrieb ich unter dem Titel "Metamorphose" folgenden Aphorismus:

Geboren.
ALS MENSCH.
Gestorben.

Bleibt
die Zeit
Dazwischen

Ich finde das er hervorragend dazu passt.

Österliche Grüße
Petros

Elsa Rieger hat gesagt…

Genau, Petros, das passt super dazu!

Ich werde es öffentlich stellen, danke!

LG
ELsa

Helmut Maier hat gesagt…

Golgatha,
du hast Täter und Opfer
gesehen,
Täter und Opfer,
zu Opfern und Tätern
geworden.
Die einen schänden
die andern;
und die andern
haben nichts gelernt
als zu schänden.

Na ja,
vielleicht
ein bisschen.

Liebe Grüße
Helmut

ahora hat gesagt…

und das alles haben wir uns Selbst angetan.
Ein Glück, dass die goldenen Osterglocken blühen - Aussicht auf neues Denken, auf Befreiung.

Liebe Elsa, ich wünsche Dir ein wunderschönes Osterfest.
und grüße Dich herzlich
Barbara

Elsa Rieger hat gesagt…

Liebe Barbara, ja, die Hoffnung auf Besserung bleibt. Noch haben wir die Chance!

Lieber Helmut,
Hoffen wir, sie lernen! Ein bisschen langsam geht es leider ....
Danke für Golgatha, das kommt ans Licht!

Frohe Ostern!
ELsa

Helmut Maier hat gesagt…

Danke fürs Licht und den Link.

Liebe Grüße
Helmut

Elsa Rieger hat gesagt…

Ich danke DIR!

Frühlingsgrüße,
ELsa

Dieser Blog wird durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach archiviert.

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